Hören und Gleichgewicht
Das Ohr - Ein Organ mit zwei Funktionen
Unser Ohr ist ein vielseitiges Organ, welches für die Sinne Hören und Gleichgewicht verantwortlich ist.
Das Ohr insgesamt besteht aus dem „äußeren Ohr“, dem „Mittelohr“ (mitsamt Trommelfell und Gehörknöchelchen) und dem komplexen „Innenohr“. Das Innenohr besteht hauptsächlich aus
2 funktionellen Bereichen - der Hörschnecke (= Cochlea) und dem Gleichgewichtsorgan (mit den drei Bogengängen sowie Utriculus und Sacculus) - und bildet eine anatomische Einheit. Eine Erkrankung in diesem hochempfindlichen System führt zu Hörverlust, Tinnitus und/ oder Schwindel.
Gutes Hören sowie ein stabiles Gleichgewicht sind wichtig, sowohl im Berufs- als auch im Privatleben. Beim Hören werden akustische Signale über die Ohren wahrgenommen und die Schallwellen dabei in elektrische Reize umgesetzt. Diese werden schließlich über den am Innenohr anschließenden Hörnerven zum Gehirn fortgeleitet, wo das eigentliche „Verstehen“ stattfindet.
Dieser Prozess spielt sich in den neuronalen Netzwerken des Gehirns ab und entwickelt sich im Laufe des Lebens kontinuierlich weiter. Wenn sich nur ein einziger Baustein in diesem komplexen Gefüge verändert, z.B. durch Erkrankung, Lärmtrauma oder einen Unfall, kann es schnell zu folgenschweren Hörstörungen kommen.
Wann sollte ein Hörtest durchgeführt werden?
Ein Hörtest sollte immer dann durchgeführt werden, wenn der Verdacht auf Schwerhörigkeit und/ oder akute Hörstörung besteht. Uns stehen verschiedene Testmöglichkeiten zur Verfügung, welche die verschiedenen Bereiche der Hörwahrnehmung abdecken.
Otoneurologie
Die Otoneurologie befasst sich mit den Funktionen und Erkrankungen des Innenohres (mitsamt Hör- und Gleichgewichtsanteil) sowie des Hör- und Gleich-gewichtsnerven. So wird bei der Hirnstamm-audiometrie die akustische Signalübertragung via Hörnerv vom Innenohr zum Gehirn gemessen, bei den otoakustischen Emissionen die audiologische Leistung der Hörschnecke (bzw. der Hörsinneszellen) geprüft und bei der Videonystagmographie eine computergestützte Analyse von Störungen des Gleichgewichtsorgans und seiner neuronalen Verschaltungen durchgeführt.
Schwindeldiagnostik
Schwindelerkrankungen sind für die Betroffenen oft beängstigend und meist mit einer Einschränkung ihrer Lebensqualität verbunden. Als Störung des Gleichgewichtsempfindens und der sicheren Bewegung im Raum ist der Schwindel keine eigenständige Erkrankung, sondern ein häufiges Symptom vieler möglicher Grunderkrankungen.
Oft verbergen sich neben ohrbedingten auch neurologische oder psychosomatische
Krankheitsbilder hinter akuten Schwindelanfällen sowie anhaltenden Gleichgewichtsstörungen.
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, bei von Schwindel betroffenen Patienten mit einer umfassenden Anamnese, spezifischen Diagnostik und individueller Therapie eine nachhaltige Aufklärung und Verbesserung im jeweiligen Einzelfall zu erreichen.